Um 17:45 Uhr wurden alle Einsatzkräfte über digitalen Meldeempfänger und “Groupalarm“ zum Einsatz gerufen. Die Alarmierung: “Am Schacht Grimberg 3/4 in Bergkamen Weddinghofen kam es über Tage zu einer Explosion, durch ausgetretenes Grubengas. 20 Personen werden vermisst und die unklare Schadenslage ruft zur erhöhten Vorsicht auf.“
Die Übung, alle Rettungskräfte müssen in so einem großen Ernstfall reibungslos und gut zusammenarbeiten. Eine schlechte Organisation oder vermeintlich falsche Entscheidungen können ein schlecht einzuschätzendes Risiko darstellen, die sogar Menschenleben kosten können. Aus den verschiedensten Rettungseinrichtungen, muss dann in ein paar Stunden ein logistisch gut funktionierender Apparat geschmiedet werden der Menschleben schützt und rettet. Knapp 90 Einsatzkräfte sind mit etwa 13 Einsatzfahrzeugen zum Übungsgelände ausgerückt. Alle Einheiten wurden in dieser speziellen Ausbildungssituation auf die verschiedensten Schwerpunkte trainiert. Allem voran wurde eine individuelle und logistische Struktur aufgebaut. Diese beinhaltete die Organisation der einzelnen Einheiten, die mit einem besonderen Dank an den OV Dortmund geht. Das THW aus Dortmund organisierte die Führung und Leitung des sog. Bereitstellungsraumes.
In diesem werden auf einer großen Fläche alle Abläufe und Informationen zusammengefasst. Dabei werden dann alle anwesenden Rettungskräfte informiert und zum Beispiel über folgende Fragen ins Bild gesetzt. Was ist passiert, wie viele Personen sind betroffen/verunglückt, welche Gefahren sind akut. Es gilt, umso mehr Informationen jeder hat, umso schneller und effektiver kann geholfen werden. So wird die Kommunikation zwischen allen Einheiten so groß wie möglich gehalten, damit es zu dem geringstmöglichen Zeitverlust für verletzte Personen kommt. So kann der THW-Trupp den Verunglückten der verschüttet wurde helfen und das Rote Kreuz diesen nach seiner Rettung sofort wundtechnisch versorgen. All das wird dann über Funk ausgetauscht und verbessert in einem Einsatz die Kommunikation der ganzen Einheiten. Ein weiterer Schwerpunkt war der Aufbau und logistische Ablauf einer Infrastruktur für die Rettung und Versorgung von allen Anwesenden. Es fängt damit an, dass der Unglückort abgesichert werden muss um weiteren Personenschaden zu verhindern und hört damit auf, dass alle Anwesenden mit Essen, Getränken oder ärztlicher Behandlung versorgt werden müssen. Dabei werden Zelte aufgebaut, um sich vor schlechten Witterungseinflüssen zu schützen, es werden bei abendlichen Einsätzen Beleuchtung und Stromversorger aufgebaut oder die Parksituation der Einsatzfahrzeuge organisiert. So wird für Rettungswagen immer eine Durchfahrt gelassen, um Verletzte schnell abtransportieren zu können oder Gerätekraftwagen und Materialwagen werden schnell erreichbar abgestellt.
An diesem Übungseinsatz der bis etwa 22:30 Uhr dauerte, galt es vor allem genau diese Abläufe und Kommunikation zu stärken und zu festigen. Die Zusammenarbeit zwischen allen Rettungseinheiten zu verbessern und weiter zu motivieren, war ein erfolgreiches Ziel an diesem Abend. Somit möchten wir als THW Kamen/Bergkamen noch einmal danke an alle Beteiligten sagen.
Es war ein große Übung mit vielen großartig motivierten Helferinnen und Helfern aus der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen Weddinghofen, den THW Ortsverbänden Kamen/Bergkamen, Werne und Dortmund, den Unfalldarstellern und einen großen Dank an das DRK Kamen, dass direkt nach dieser Übung in einen "echten" Einsatz fuhr um am Kamener Krankenhaus bei einem Feueralarm die Hausbewohner versorgte und das Krankenhauspersonal unterstützte. Sie wurden nach dieser mehrere Stunden andauernde Ausbildung erneut gefordert und zeigten das solch ein Ehrenamt viel bedeutet.