ENT – Das Einsatznachsorgeteam im THW

Einsatznachsorge für Helfer im THW wird immer wichtiger. Was das genau heißt? Das genau hat am Samstag, den 03.02.18 ein kleines Team vom Einsatznachsorgeteam vorgestellt. Dafür waren aus dem OV Bielefeld S. Beader, aus dem OV Brilon Frau Dr. A Dittmann Balcar und aus dem OV Lippstadt F.D. Wigge extra zu unserem Ortsverband in Kamen-Bergkamen angereist.

1. Bildquelle ENT-Flyer

Wie stellt man sich so etwas vor? Hier ein kleiner Vorstellungstext, von der THW-Seite.

Herzrasen, Schlaflosigkeit, Erinnerungslücken, Niedergeschlagenheit? Solche und viele weitere Anzeichen können Symptome dafür sein, dass ein Einsatz nicht verarbeitet werden konnte. Der Bewältigungsmechanismus des Einzelnen reicht dann nicht mehr aus. Welche Ereignisse als besonders belastend empfunden werden, ist individuell sehr verschieden. Sicher ist jedoch: professionelle Hilfe wird benötigt!

Die Einsatznachsorge-Teams setzten sich aus erfahrenen, speziell geschulten THW-Einsatzkräften und psychosozialen Fachkräften des THW zusammen. In allen Landesverbänden gibt es diese Teams, um eine optimale Betreuung sicherzustellen. Denn dem THW liegt die Gesundheit seiner Einsatzkräfte am Herzen.

Die Einsatznachsorge-Teams bieten Hilfe und Unterstützung an, um belastende Situationen aus dem Einsatz zu verarbeiten. In Einzel- oder Gruppengesprächen werden belastende Erlebnisse aufgearbeitet. Direkt nach schweren Unfällen und Katastrophen stehen die Teams zur Verfügung, um die Einsatzkräfte aufzufangen. Auch präventiv kann viel getan werden.        

Quelle: THW Landesverband  NRW

 

Entstanden ist das ENT aus der PSNV, die Psychosoziale Notfallversorgung. Viele Helferinnen und Helfer stehen in Einsätzen massiv unter Stress, aus diesem kann sogar ein Trauma entstehen. Traumata die Helfer durch ihre Tätigkeit in Einsätzen erhalten, können so schwerwiegend sein dass sie ihre Einsatzfähigkeit verlieren. In so einem Fall kann es in erneuten Stresssituationen dazu kommen, dass Helferinnen und Helfer im wahrsten Sinne des Wortes „einfrieren“. Einsätze wirken sich dann so belastend auf die Rettungskraft aus, dass sie die Anforderungen  eines Einsatzes nicht durchhalten.

Dann reicht der Bewältigungsmechanismus des Einzelnen nicht mehr aus, um Eindrücke des Einsatzes zu verarbeiten.

 

In so einem Falle stellt das THW professionelle Hilfe des ENT zur Verfügung. Die Helferin oder der Helfer können sich dann an Vertrauenspersonen oder sogar direkt an die Rufbereitschaft des Einsatznachsorge-Team wenden. Dann können sie diskret und unter größter Verschwiegenheit die professionelle und empathische Hilfe eines Peer´s oder einer PsFK (Psychologische soziale Fachkraft) erhalten.

Diese ENT-Kräfte sind ausgebildet nach einem internationalen Standard. Dieser Standard orientiert sich nach dem CISM (Critical Incident Stress Managament) und ist abgestimmt mit seinen Anforderungen und Strukturen auf den Bevölkerungsschutzes in Deutschland.

 

Somit bedanken wir uns bei den drei ENT-Kräften für diesen interessanten Samstag.


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